Weg vom Atomstrom ist die Devise in Deutschland! Aber wie? Photovoltaik (oder auch Fotovoltaik) ist eine attraktive Möglichkeit regenerative Energiequellen zu nutzen. Die Sonneneinstrahlung liegt in Deutschland zwischen 850 und 1120 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Eine Photovoltaikanlage wandelt die Sonnenenergie durch den photoelektrischen Effekt in Solarzellen in nutzbaren Strom um. Die Gründe für die Popularität dieser Art von Energiegewinnung liegen auf der Hand: Erstens ist die Grundvorraussetzung - ein geeignetes Dach - bei den meisten Hausbesitzern gegeben und zweitens ist die Installation auch wirtschaftlich interessant. Wer sich für Photovoltaik auf dem eigenen Dach interessiert, der sieht sich mit einigen Fragen konfrontiert: Was kostet eine Photovoltaikanlage? Lohnt sich ein Solarstromspeicher? Wie groß muss die Anlage dimensioniert werden, um sich für mich zu lohnen? Und welche Zuschüsse und Förderungen gibt es mit denen eine Finanzierung vereinfacht werden kann? Beginnen wir mit einem Einstieg.
Beweggründe und Voraussetzungen für Photovoltaik
Neben dem Wunsch unabhängig in der Energieversorgung zu werden oder einen Teil zur Energiewende beizutragen, sind finanzielle Überlegungen oft entscheidend. Über die Einspeisevergütung erhält der Betreiber einer stromerzeugenden Solaranlage Geld vom Staat für jede erzeugte Kilowattstunde Strom. Diese Zahlung ist fest für einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert und ermöglicht die Refinanzierung der Photovoltaikanlagen sowie darüber hinaus gehende Einnahmen. Eine Solaranlage amortisiert sich nach durchschnittlich 9 bis 12 Jahren und erwirtschaftet im Schnitt für eine jährliche Rendite von 3% bis 8%. Für eine genaue Berechnung der Wirtschaftlichkeit bei der die Preise mit den zu erwartenden Erträgen gegenübergestellt werden, können Sie unseren Photovoltaikrechner nutzen. Aber ist die Installation einer Photovoltaikanlage überhaupt möglich?
Bei Interesse an einer Photovoltaikanlage sollten Eigenheimbesitzer zunächst prüfen, ob das Hausdach für die Installation geeignet ist - Sie wollen schließlich über mindestens 20 Jahre zuverlässig Solarstrom mit einer Anlage produzieren und letztlich profitabel wirtschaften. Fragen, die grundsätzlich geklärt werden müssen, sind also wie groß die zu Verfügung stehende Dachfläche ist (eine solche Fläche sollte frei von Verschattung durch umliegende Gebäude oder große Bäume sein - auch Dachfenster müssen von der Fläche abgezogen werden) und wie es um die Ausrichtung zur Sonne und die Dachstatik. Zusätzlich wird eine Installation erschwert, wenn das Dach mit Asbest belastet ist, da hier eine Dachsanierung im Vorfeld notwendig ist. Für eine bessere Übersichtlichkeit finden Sie hier eine Tabelle mit den Voraussetzungen für Photovoltaik.
Umfang einer Photovoltaik Installation
Zentrale technische Komponenten von Photovoltaikanlagen sind Solarmodule, der Wechselrichter (zur Umwandlung in Wechselstrom), Solarkabel sowie das Montagesystem. Photovoltaik kann entweder "indach" (anstelle der Dachziegel) oder "aufdach" (auf den Dachziegeln) montiert werden. Während Module sind hinsichtlich Qualität und Kosten teilweise deutlich unterscheiden, sind auch die Wirkungsgrade der Module unterschiedlich. Die am weitesten verbreitete Variante auf deutschen Hausdächern sind polykristalline Module. Im Gegensatz zu monokristallinen Modulen, die in einem aufwendigeren Verfahren aus dem besonders reinen Halbleitermaterial Silizium hergestellt werden und einen höheren Wirkungsgrad aufweisen, haben polykristalline Solarzellen in der Regel das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Kosten, Förderungen und Erträge
Größe und Preise einer Photovoltaikanlage beziehen sich in der Regel auf die Größe "kWp" / Kilowattpeak. 5 Solarmodule bilden in der Regel ein Kilowattpeak und nehmen eine Größe von ca. 8 Quadratmeter Dachfläche ein (auf einem Schrägdach). Die Kosten für Photovoltaikanlagen liegen 2012 bei ca. 2.000€ bis 2.500€ pro kWp. Zusätzliche Kosten für Wartung, Instandsetzung und Versicherung der Anlage machen pro Jahr ein bis zwei Prozent der Anschaffungskosten aus.
Eine Form der Förderung von Photovoltaik ist die "Einspeisevergütung". Diese ist ein zentraler Baustein des Erneuerbaren-Energien-Gesetztes. Als Erzeuger erhalten Sie eine Vergütung für jede Kilowattstunde Strom, die von Ihrer Anlage ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Ausschlaggebend für die Höhe der Einspeisevergütung ist der Monat der Installation. Hier gilt eine Degression der Einspeisevergütung. Das heißt, je später eine Anlage installiert wird, desto geringer fällt die über 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung aus. Während es teilweise noch lokale Förderprogramme gibt, können auch zinsgünstige Kredite zur Finanzierung beantragt werden.
Ein erstes Fazit: Die sinkende Einspeisevergütung wird durch sinkende Modulpreise und Installationskosten tendenziell aufgewogen, so dass eine Photovoltaikanlage weiterhin rentabel ist. Ein Vorteil der Photovoltaiktechnik ist, dass diese in Deutschland bereits tausendfach erprobt wurde. Die Kombination aus Einspeisevergütung, günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und fallenden Modulpreisen sowie attraktiven Batteriespeichern, machen Photovoltaik zu einer ökologisch und wirtschaftlich attraktiven Investiton.
Photovoltaik Rendite durch Stromspeicher verbessern
Bei der Frage, ob sich Photovoltaik noch lohnt, wird häufig der Stromspeicher als Schlüsselargument genutzt. Die Einspeisevergütung liegt unter dem Bezugskosten für Strom - daher bietet sich der Eigenverbrauch und damit die Senkung des eigenen Strombedarfs an. Ein Stromspeicher ist geeignet diesen Anteil deutlich zu erhöhen. Finanziell attraktiver wird das Thema durch sinkende Kosten der Stromspeicher und eine zusätzliche Förderung auf den Kaufpreis.
Vorteile & Nachteile von Photovoltaik
Der größte Vorteil von Photovoltaik liegt nahe: die Sonne bietet eine beinahe unerschöpfliche Energiequelle zum Nulltarif. Es gibt aber weitere Punkte, die für oder gegen Photovoltaik sprechen.
Photovoltaik im Überblick: Beweggründe, Kosten & Förderungen